Geschichte

Die Sport-Vereinigung Schwechat im Wandel der Zeit

Seit 1903 wird in Schwechat auf Vereinsbasis Fußball gespielt. Begonnen hat es mit dem Allgemeinen-Sportklub-Schwechat, der nach einer Fusion mit Graphia im Jahre 1907 Germania hieß und nach einer kurzen "Ehe" mit Südstern sich 1927 auflöste. Als Germania wurde der Klub Ende 1933 wieder gegründet, nachdem sich der Schwechater Verein Neukettenhof, zu dem die meisten Germania-Spieler 1927 übergetreten waren, mit Amateure XI fusionierte. In den Jahren des Zweiten Weltkrieges entstand aus personellem Notstand heraus mit Phönix-Schwechat die Kriegssportgemeinschaft Schwechat und ab 1945 wurde aus diesem Verein der 1. Schwechater Sportclub (1. SSC). Aus wirtschaftlichen Gründen trat der Klub am 1. September 1979 der Sportvereinigung Schwechat (SVS) bei und wurde 1985 ein eigener Zweigverein (SVS-Fußball) dieses Großvereins mit zahlreichen Sektionen.

 

In der Urzeit des Fußballs in Österreich formte der junge Engelbert König (im Bild Mitte), mehrfacher Internationaler, die Schwechater Blauweißen, die damals in der Monarchie gefragte Spielpartner waren. 1913/14 wurde die Mannschaft NÖ Provinzmeister. Wien spielte damals eine eigene Meisterschaft, gehörte aber zum NÖ-Verband. Nach dem Ersten Weltkrieg hatte Schwechat eine sehr starke Mannschaft und ihr Star war der vielfache Internationale Adolf Fischera. Nach der Gründung des Wiener Verbandes spielten die Vorstädter im Wiener Verband und wurden drei Mal Zweite in der zweithöchsten Spielklasse. In den 1920er-Jahren versuchte man in der 2. Profiklasse mitzuspielen, scheiterte aber 1927 an den wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Es folgte das "Zwischenspiel" Neukettenhof und ab 1934 spielte die wieder gegründete Germania in der zweithöchsten Klasse des Wiener Verbandes. Den Aufstieg in die höchste Klasse, wo Rapid und Austria spielten, schaffte der Verein aber nicht.

 

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg spielte der 1. SSC bis 1956 in Wiens zweithöchster Klasse weiter. Von 1956 bis 1959 spielte der Verein erfolgreich in der B-Liga und wurde nach deren Auflösung und Gründung der Regionalliga Ost 1960 erster Meister dieser Liga. Vom Sommer 1960 bis zum Ende der Saison 1965/66 spielte Schwechat erfolgreich in der höchsten österreichischen Spielklasse und stieg aus finanziellen Gründen freiwillig ab. Ein vierter Platz 1963/64 und die Teilnahme am Weltturnier (2. Gruppenplatz) in den USA waren die größten Erfolge. Nach dem freiwilligen Abstieg war die Mannschaft 1966/67 Vizemeister der Regionalliga Ost und Cupsemifinalist. Als die Regionalliga wieder aufgelöst wurde, spielten die Blauweißen in der Wiener Liga und wurden 1983, 1984 und 1985 Meister. Es folgte ein Gastspiel in der Zweiten Division, denn die Mannschaft stieg als Drittletzte nach einem Jahr wieder ab. Seit 1986 spielt Schwechat mit wechselndem Erfolg in der Regionalliga Ost und wurde in den Spieljahren 1993/94 und 1997/98 Vizemeister und im einhundertsten Bestandsjahr Meister der Regionalliga Ost 2002/03. Der Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse gelang jedoch nicht, da die SV Schwechat in den Aufstiegsspielen an Wacker-Tirol scheiterte.

 

Von Engelbert König über Rudolf Viertl, "Waschi" Johann Frank und Manfred Zsakwaren seit der Gründung 43 Spieler, die unter anderem auch bei Schwechat spielten, in internationalen Begegnungen für Österreich eingesetzt. Ungezählte Spieler, Funktionäre, Fans und Sponsoren schrieben von 1903 bis heute Schwechater Fußballgeschichte.

 

RUTO

Bildquelle: Schmal, Felix: Fußball-Jahrbuch für Österreich 1909/1910. Wien 1910, S. 14.